Breathturn into Timestead (24 page)

BOOK: Breathturn into Timestead
2.99Mb size Format: txt, pdf, ePub
ads

weit hinter Hier von lauter

Ringfingern geschlagen.

Reiseglück, schau:

Das Fahrtgeschoß, zwei

Zoll vorm Ziel,

kippt

in die Aorta.

Das Mitgut, zehn

Zentner

Folie à deux,

erwacht

im Geierschatten,

in der siebzehnten Leber, am Fuß

des stotternden

Informationsmasts.

Davor,

im geschieferten Wasserschild die

drei stehenden Wale

köpfeln.

Ein rechtes Auge

blitzt.

 

 

S
ACKLEINEN-
G
UGEL
, turmhoch.

Sehschlitze

für das Entsternte

am Ende der Gramfibrille.

Die Wimpernaht, schräg

zu den Gottesbränden.

In der Mundbucht die Stelle

fürs rudernde

Kaisergetschilp.

Das. Und das Mit-ihm-

Gehn übers rauchblaue,

blanke

Tafelland, du.

 

 

S
PASMEN
, ich liebe dich, Psalmen,

die Fühlwände tief in der Du-Schlucht

frohlocken, Samenbemalte,

Ewig, verunewigt bist du,

verewigt, Unewig, du,

hei,

in dich, in dich

sing ich die Knochenstabritzung,

Rotrot, weit hinterm Schamhaar

geharft, in den Höhlen,

draußen, rundum

der unendliche Keinerlei-Kanon,

du wirfst mir den neunmal

geschlungenen, triefenden

Grandelkranz zu.

 

 

D
EINE
A
UGEN IM
A
RM
,

die

auseinandergebrannten,

dich weiterwiegen, im fliegen-

den Herzschatten, dich.

Wo?

Mach den Ort aus, machs Wort aus.

Lösch. Miß.

Aschen-Helle, Aschen-Elle – ge-

schluckt.

Vermessen, entmessen, verortet, entwortet,

entwo

Aschen-

Schluckauf, deine Augen

im Arm,

immer.

 

 

HENDAYE

Die orangene Kresse,

steck sie dir hinter die Stirn,

schweig den Dorn heraus aus dem Draht,

mit dem sie schöntut, auch jetzt,

hör ihm zu,

eine Ungeduld lang.

 

 

PAU, NACHTS

Die Unsterblichkeitsziffer, von Heinrich

dem Vierten in

den Schildkrötenadel gewiegt,

höhnt eleatisch

hinter sich her.

 

 

PAU, SPÄTER

In deinen Augen-

winkeln, Fremde,

der Albigenserschatten –

nach

dem Waterloo-Plein,

zum verwaisten

Bastschuh, zum

mitverhökerten Amen,

in die ewige

Hauslücke sing ich

dich hin:

daß Baruch, der niemals

Weinende

rund um dich die

kantige,

unverstandene, sehende

Träne zurecht-

schleife.

 

 

D
ER
H
ENGST
mit dem blühenden Docht,

levitierend, in Paß-

höhe,

Kometenglanz auf

der Kruppe.

Du, in den mit-

verschworenen Wildbächen Auf-

geschlüsselte, die

hüpfenden Brüste im scharfen

Versspangen-Joch,

stürzt mit mir durch

Bilder, Felsen, Zahlen.

 

 

D
IE
U
NZE
W
AHRHEIT
tief im Wahn,

an ihr

kommen die Teller der Waage

vorübergerollt,

beide zugleich, im Gespräch,

das kämpfend in Herz-

höhe gestemmte Gesetz,

Sohn, siegt.

 

 

I
N DEN
G
ERÄUSCHEN
, wie unser Anfang,

in der Schlucht,

wo du mir zufielst,

zieh ich sie wieder auf, die

Spieldose – du

weißt: die unsichtbare,

die

unhörbare.

 

 

LYON, LES ARCHERS

Der Eisenstachel, gebäumt,

in der Ziegelsteinnische:

das Neben-Jahrtausend

fremdet sich ein, unbezwingbar,

folgt

deinen fahrenden Augen,

jetzt,

mit herbeigewürfelten Blicken,

weckst du, die neben dir ist,

sie wird schwerer,

schwerer,

auch du, mit allem

Eingefremdeten in dir,

fremdest dich ein,

tiefer,

die Eine

Sehne

spannt ihren Schmerz unter euch,

das verschollene Ziel

strahlt, Bogen.

 

 

D
IE
K
ÖPFE
, ungeheuer, die Stadt,

die sie baun,

hinterm Glück.

Wenn du noch einmal mein Schmerz wärst, dir treu,

und es käm eine Lippe vorbei, diesseitig, am

Ort, wo ich aus mir herausreich,

ich brächte dich durch

diese Straße

nach vorn.

 

 

W
O BIN ICH

heut?

Die Gefahren, alle,

mit ihrem Gerät,

bäurisch verhumpelt,

forkenhoch

die Himmelsbrache gehißt,

die Verluste, kalkmäulig – ihr

redlichen Münder, ihr Tafeln! –

in der entwinkelten Stadt,

vor Glimmerdroschken gespannt,

– Goldspur, entgegengestemmte

Goldspur! –,

die Brücken, vom Strom überjauchzt,

die Liebe, droben im Ast,

an Kommend-Entkommendem deutelnd,

das Große Licht,

zum Funken erhoben,

rechts von den Ringen

und allem Gewinn.

 

 

D
IE LÄNGST
E
NTDECKTEN

flüstern sich Briefworte zu,

flüstern das Wort ohne Blatt, das umspähte,

groß wie dein Taler,

hör auch

mein starkes

Du-

weißt-wie,

das hohe Herbei, die Umarmung

ist mit uns, ohne Ende,

auf der Treppe

zum Hafen,

der Stechschritt erlahmt,

Odessitka.

 

 

A
LL DEINE
S
IEGEL ERBROCHEN?
N
IE
.

Geh, verzedere auch

sie, die brief-

häutige, elf-

hufige Tücke:

daß die Welle, die honig-

ferne, die milch-

nahe, wenn

der Mut sie zur Klage bewegt,

die Klage zum Mut, wieder,

daß sie nicht auch

den Elektronen-Idioten

spiegle, der Datteln

verarbeitet für

menetekelnde

Affen.

 

 

II

S
CHLAFBROCKEN
, Keile,

ins Nirgends getrieben:

wir bleiben uns gleich,

der herum-

gesteuerte Rundstern

pflichtet uns bei.

 

 

D
IE
W
AHRHEIT
, angeseilt an

die entäußerten Traumrelikte,

kommt als ein Kind

über den Grat.

Die Krücke im Tal,

von Erdklumpen umschwirrt,

von Geröll, von

Augensamen,

blättert im hoch

oben erblühenden Nein – in der

Krone.

 

 

A
US DEN NAHEN

Wasserschächten

mit unerweckten

Händen heraufgeschaufeltes Graugrün:

die Tiefe

gibt ihr Gewächs her, unhörbar,

widerstandslos.

Auch das noch

bergen, ehe

der Steintag die Menschen-

und Tierschwärme leerbläst, ganz wie

die vor die Münder, die Mäuler getretne

Siebenflöte es fordert.

 

 

A
USGESCHLÜPFTE

Chitin-

sonnen.

Die Panzerlurche

nehmen die blauen Gebetmäntel um, die sand-

hörige Möwe

heißt es gut, das lauernde

Brandkraut

geht in sich.

 

 

E
WIGKEITEN
, über dich

hinweggestorben,

ein Brief berührt

deine noch un-

verletzten Finger,

die erglänzende Stirn

turnt herbei

und bettet sich in

Gerüche, Geräusche.

 

 

D
ER PUPPIGE
S
TEINBRECH

in der Fliesenfuge

des leer-

gebeteten, treibhaus-

haften Asyls,

ein horniger Blick

schläft sich ins halb-

offene Tor ein,

schlaksig

kommt eine über-

mündige Silbe geschritten,

ein erwachter

Blindenstab weist ihr

den Ort zu hinter

den Schimmelmähnen.

 

 

D
IE ZWISCHENEIN
-

gehagelte Hilfe

wächst,

der Namenbau

setzt aus,

die Gletschermilch karrt

die Vollwüchsigen durch

das schwimmende Ziel

ihrer unbeirrbaren

Brände.

 

 

D
ER GEGLÜCKTE

Mumiensprung übers

Gebirge.

Das vereinzelte Riesen-

blatt der Paulownia,

das ihn vermerkt.

Ungepflückt die großen

Spielzeug-

welten. Keinerlei Dienst

am Gestirn.

In den Kontrolltürmen hämmern

die hundert silbernen Hufe

das verbotene

Licht frei.

 

 

A
UF ÜBERREGNETER
F
ÄHRTE

die kleine Gauklerpredigt der Stille.

Es ist, als könntest du hören,

als liebt ich dich noch.

 

 

W
EISSGERÄUSCHE
, gebündelt,

Strahlen-

gänge

über den Tisch

mit der Flaschenpost hin.

(Sie hört sich zu, hört

einem Meer zu, trinkt es

hinzu, entschleiert

die wegschweren

Münder.)

Das Eine Geheimnis

mischt sich für immer ins Wort.

(Wer davon abfällt, rollt

unter den Baum ohne Blatt.)

Alle die

Schattenverschlüsse

an allen den

Schattengelenken,

hörbar-unhörbar,

die sich jetzt melden.

 

 

D
IE TEUFLISCHEN

Zungenspäße der Nacht

verholzen in deinem Ohr,

mit den Blicken Rückwärts-

gesträhltes

springt vor,

die vertanen

Brückenzölle, geharft,

durchmeißeln die Kalkschlucht vor uns,

der meerige Lichtsumpf

bellt an uns hoch –

an dir,

irdisch-unsichtbare

Freistatt.

 

 

D
IE
D
UNKEL-
I
MPFLINGE
, auf

ihrer unbeirrbaren Kreisbahn

rund um die Wunde,

nadelig,

jenseits von Zahl und Unzahl,

auf Botengang, unermüdlich,

die glasharten

Schleifgeräusche der Schrift,

an beiden Säumen

das aufgeforstete

Hände-Revier (du halber

Schein, alabastern),

in der wintrigen Schonung

spricht eine Kiefer sich frei.

 

 

D
IE ZWEITE

Nesselnachricht

an den

tuckernden

Schädel:

Weggesackt

der lebendige

Himmel. Unter

der jaulenden

Düse,

mitten im ewigen

Blinkspiel,

beiß dich als Wort in den wissenden,

sternlosen

Halm.

 

 

D
AS AUSGESCHACHTETE
H
ERZ
,

darin sie Gefühl installieren.

Großheimat Fertig-

teile.

Milchschwester

Schaufel.

 

 

D
IE FLEISSIGEN

Bodenschätze, häuslich,

die geheizte Synkope,

das nicht zu enträtselnde

Halljahr,

die vollverglasten

Spinnen-Altäre im alles-

überragenden Flachbau,

die Zwischenlaute

(noch immer?),

die Schattenpalaver,

die Ängste, eisgerecht,

flugklar,

der barock ummantelte,

spracheschluckende Duschraum,

semantisch durchleuchtet,

die unbeschriebene Wand

einer Stehzelle:

hier

leb dich

querdurch, ohne Uhr.

 

 

D
IE KOLLIDIERENDEN
Schläfen,

nackt, im Maskenverleih:

hinter der Welt

wirft die ungebetene Hoffnung

die Schlepptrosse aus.

An den meerigen Wundrändern landet

die atmende Zahl.

 

 

E
INGEHIMMELT
in Pest-

laken. Am

entnachteten

Ort.

Die Lidschlagreflexe während

der üppigen

Traumstufe

null.

 

 

W
ENN ICH NICHT WEISS, NICHT WEISS
,

ohne dich, ohne dich, ohne Du,

kommen sie alle,

die

Freigeköpften, die

zeitlebens hirnlos den Stamm

der Du-losen

besangen:

Aschrej,

ein Wort ohne Sinn,

transtibetanisch,

der Jüdin

Pallas

Athene

in die behelmten

BOOK: Breathturn into Timestead
2.99Mb size Format: txt, pdf, ePub
ads

Other books

Twelve Days of Stella by Tera Lynn Childs
Earth Song by Catherine Coulter
Marry Me for Money by Mia Kayla
Montega's Mistress by Malek, Doreen Owens
Cape Disappointment by Earl Emerson
First Beginnings by Clare Atling, Steve Armario
The Dead Play On by Heather Graham
The Fourth Circle by Zoran Živković, Mary Popović